DATASAFE

Silent Safe Safiental
Projekt für die Art Safiental 2019, nicht realisiert

Unsere analoge Realität verbindet sich unaufhaltsam mit der digitalen Realität der Handy Apps. Kommunikation verlagert sich in den virtuellen Raum der Social Media, persönliche Daten sind «Gold wert», werden von Konzernen gesammelt, gehandelt, auf Servern gespeichert.

Doch diese Datenspeicher brauchen Elektrizität, Kühlung und physischen Schutz. In der Schweiz haben Unternehmen wie Swissfortknox ehemalige Armeebunker zu Hochsicherheitsdatenspeichern umgebaut. Zugänge in den Bergen sind geheim. Das Bankgeheimnis ist abgeschafft, aber Datenbunker ermöglichen diskrete Speicherung von Datensätzen und Bitcoins.

Das Projekt simuliert mit einem vergoldeten Tor einer Bunkeranlage im Safiental den Eingang eines Datenspeichers. Hinweisschilder vor dem Tor verweisen auf die Internetseite des Projekts, die mimetisch den Internetauftritt von swissfortknox.ch aufnimmt. Es wird auf die Anonymität der Daten hingewiesen, als Referenzkunden werden Firmen und Politiker genannt, die in den Panama Papers geoutet wurden. Statt zum Backup führt ein Link zu einem Blog über Transparenz und anonyme Datenspeicherung in der Schweiz und die Geschäfte damit. Damit partizipiert im digitalen Teil des Kunstwerks das Publikum an einem gesellschaftlich relevanten Diskurs und entwickelt ihn weiter. Der gebaute Teil des Kunstwerks, das goldene Tor im Safiental, steht real als Metapher für den Schutz des Kapitals in den Bergen, bleibt aber fiktiv in seiner Behauptung als Zugang eines Datenspeichers.